Fast jedes zweite Kind in Deutschland unterzieht sich einer Behandlung beim Kieferorthopäden. Der richtige Zeitpunkt dafür ist vielen Eltern unklar. Ein optimales Timing ist jedoch entscheidend für die erfolgreiche Therapie einer Zahn- oder Kieferfehlstellung.
Ob nun Überbiss, Vorbiss oder Kreuzbiss, Fehlstellungen einzelner Zähne oder eine Störunge im Zahndurchbruch - wann Zahnfehlstellungen bei Kindern kieferorthopädisch korrigiert werden sollten, hängt nicht allein vom Alter des Kindes ab.
Wichtig ist der so genannte Durchbruchsbefund der Zähne. Bei einigen Kindern kommen die zweiten Zähne früher, bei anderen später. Der Zeitpunkt für eine passende Behandlung hängt jeweils von dieser individuellen Entwicklung des Kindes ab.
In welchem Alter können Zahnfehlstellungen bei Kindern korrigiert werden?
Eine Frühbehandlung von Zahnfehlstellungen beginnt bereits im Milchgebiss ab dem 4. Lebensjahr. Eine entsprechende Therapie ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn die Eltern ihrem Kind das Lutschen abgewöhnen können: Spätestens zum Ende des dritten Lebensjahres sollten kleine Kinder mit dem Nuckeln aufhören.
Die frühe Behandlung der Zähne beginnt bei Kindern meistens mit dem Eintritt in die Schule und findet in der ersten Phase des Zahnwechsels statt. Im Alter von 7 bis 9 Jahren wächst der Oberkiefer um etwa 1 Millimeter pro Jahr, der Unterkiefer um ca. 3 Millimeter. Vor allem angeborene und extrem schwere Zahnfehlstellungen und Kieferfehllagen sollten in diesem Alter bei Kindern korrigiert werden. Die reguläre kieferorthopädische Behandlung erfolgt mit 9 bis 10 Jahren, wenn die späte Phase des Zahnwechsels einsetzt. In diesem Zeitraum nutzt der Kieferorthopäde das gesteigerte Wachstum des Gesichtsschädels, um Abweichungen des Kiefers auszugleichen.
Welche Arten der Korrektur werden bei Kindern angewendet?
Klammern oder Spangen bremsen oder beschleunigen das Wachstum und lenken die Zähne in die richtige Position. In der regulären Behandlungsphase passt sich das umgebende Weichgewebe besonders gut an. Ein weiterer Vorteil: Die jungen Patienten sind in diesem Alter oft noch zugänglicher und kooperativer als während der Pubertät.
Durchschnittlich dauert eine aktive Gebisskorrektur drei Jahre. Falls eine längere oder etappenweise Behandlung nötig ist, lässt die Kasse eventuell ein Prüfgutachten erstellen. Das Einverständnis der Kasse ist nur dann zu erwarten, wenn das Kind gut mitarbeitet. Wichtig ist nach Behandlungsabschluss das Ergebniss zu stabilisieren. Das wird mittels eines fest geklebten Retainers, einem feinen Draht ,an den Innenflächen der Ober- und Unterkieferfrontzähne erreicht. Oder mittels eines heraunnehmbaren Positioners, eine Art durchsichtige Aufbisschiene.
Da wir kieferorthopädische Behandlungen nicht hier in unserer Zahnarztpraxis durchführen, nennen wir Ihnen gern Kinderzahnärzte in Schwabing und München. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.